hier ein interessanter erlebnisbericht;
Swiss 500 Miles … eines der letzten wirklichen Abenteuer!
Geschrieben von
Munich-Chapter am 13. Juni 2011
das war mal wieder echtes Biken wie in alten Tagen sowie Abenteuer pur. 4 Verrückte aus unserem Chapter und ich machten uns am Freitag Morgen den 3. Juni 2011 auf den Weg nach Zürich. Nur über Landstrassen erreichten wir am Freitag Abend um 18:30 unser Hotel. Dort erwartete uns bereits Charly seine Frau und seine Kinder sowie Members des Horsemountain Chapters aus Zug. Charly nahm uns in seinem Bus mit in die nahegelegenen Berge und entführte uns ins Chnuschper-Hüsli von Max & Moritz. Lehrer Lämpel, mehrere Stangen Bier, a wengerl Obschtler sowie ein Körbli mit BBQ-Rips und Pommes sorgten für unser sofortiges Wohlbefinden! Einen besseren Empfang hätten wir uns gar nicht wünschen können.
Die Registrierung für die Swiss 500 Miles begann am Samstag den 4. Juni um 10:00 Uhr beim Züricher HD-Dealer. Dort mussten wir eine entspr.“Verzichtserklärung“ unterschreiben das wir die Veranstalter nicht haftbar machen wenn wir liegenbleiben bzw. unsere Bikes schrotten. Anschliesend bekamen wir das Roadbook, eine Tüte mit Energy-Drink, Milchschnitte, diversen Flyern etc. sowie den ersten Zettel für den Prolog der Veranstaltung ausgehändigt.
Bevor wir losfahren konnten wurde noch unser Startkilometerstand ordnungsgemäß in das Roadbook eintragen, vom Veranstalter gegengeprüft sowie mit seiner Unterschrift bestätigt …
Der off. Startpunkt der Veranstaltung lag 63 Km entfernt an einem schönen Seebad und dieses musste zunächst einmal während des Prologs gefunden werden. Das war eine ideale Aufwärmrunde denn so lernte man verstehen was sich die Veranstalter mit dem Finden und Anfahren der 14 Check-Points gedacht hatten. Am Seebad mussten wir uns die Ankunft per Stempel in unseren Roadbooks bestätigen lassen.
Die einzelnen CPs waren nur in einem bestimmten Zeitfenster besetzt. Wer zu früh dort war musste eben warten und wer zu spät kam flog aus der Wertung. (es gab keinen neuen Zettel mit Wegpunkten zum nä. CP).
Bis 15:00 Uhr am Sonntag mussten alle Teilnehmer ankommen um in der Wertung für den begehrten PIN bleiben zu können.
Um 15:00 am Samstag nach dem Briefing bekam man den 2. Zettel mit Wegpunkten ausgehändigt um den nächsten Checkpoint anfahren zu können. Über 400 Biker machten sich auf den Weg um die ganze Nacht durch 14 verschiedene Check-Points zu finden, anzufahren und per Stempel bestätigen zu lassen. Bei Tageslicht waren die Einzeletappen noch etwas länger (ca. 70 km) in der Nacht schrumpften zum Glück die Etappen auf ca. 40 Km und das war auch gut so. Ab ca. 21:00 setzte ein starker Regen ein der so ca. 3 Stunden anhielt und eine echte Herausforderung an den inneren Schweinehund stellte. Wer hier nicht die richtigen Klamotten dabei hatte, der hatte es besonders schwer am nächsten Check-Point weiterzufahren! Die CPs waren meistens in Gasthöfen oder Bistros untergebracht wo man sich den Koffeinpegel im Blut wieder erhöhen und eine Kleinigkeit essen konnte. Wir hatten uns vorher bei ein paar alten Hasen der Swiss 500 Miles erkundigt, welche Strategie wohl die Beste wäre um die 500 Meilen (810 Km) in 24 Stunden wirklich zu schaffen. Der Tipp: durchfahren, nicht schlafen, nur kleine Pausen!!! Diesen Tipp setzten wir um und wechselten uns an der Spitze unserer Gruppe nach fast jedem Check-Point ab, da die Konzentration beim Lesen und Finden der Wegpunkte schon sehr stark gefordert wurde …
In den frühen Morgenstunden so ab ca. 4:00 Uhr ging es erneut hoch in die Berge bei dichten Nebelfetzen und extrem niedrigen Temperaturen. Im Scheinwerferlicht der Fetten konnte ich am Straßenrand des öfteren Schnee erkennen!
Sobald die Sonne aufgeht und man wieder erkennen kann wo man eigentlich hinfährt kehren die Lebensgeister in einem zurück. Die Erkenntnis allerdings das man gerade erst die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen, aber die 2. Hälfte noch vor sich hat lässt erneut den bereits erwähnten, inneren Schweinehund an einem nagen …
Es sei aber hier erwähnt es wird von Stunde zu Stunde wieder etwas einfacher wenn man die Sonne im Gesicht spürt und man freut sich darauf es doch bald „geschafft“ zu haben. Am Sonntag um ca. 12:00 mittags kam unsere Gruppe erschöpft aber glücklich nach durchschnittlich 820 gefahrenen Kilometern am Zielort an. Wir hatten uns also nur geringfügig verfahren und das bei der ersten Teilnahme einer Swiss 500 Miles. Dankbar nahmen wir den schönen PIN der IG Swiss 500 Miles als Lohn für unsere gemeinsamen Anstrengungen entgegen und ließen uns gemeinsam mit den anderen Teilnehmern von der Stadtbevölkerung am Zielort ein wenig feiern.
Auf dieser Fahrt durch die lange Nacht wuchsen 5 Members als Freunde zusammen, da sich einer auf den anderen blind verlassen können musste und auch konnte. So ein gemeinsames Erlebnis schweißt zusammen!
Wie wir erfahren haben sind ca. 40 Teilnehmer während der Veranstaltung aus unterschiedl. Gründen aus dem Event ausgestiegen. Aus Deutschland haben insgesamt 43 Biker teilgenommen.
http://www.swiss500miles.ch/D/index.htm
Am Montag Morgen machten wir uns auf den Heimweg nach München über die Silvretta-Hochalpenstrasse, den Fernpass und Garmisch. Gestern um 19:00 sind wir wieder wohlbehalten in München angekommen und unsere Kilometerzähler haben rund 1.700 Km mehr auf der Anzeige.
Unser Chapter hat
2012 vor die
Bavarian350Miles zu veranstalten bei der allerdings nur am Tage gefahren werden soll. Die Details dazu werde ich hier noch früh genug bekannt geben.
Quelle:
http://munichchapter.wordpress.com/2011/…chen-abenteuer/